Österreich. Das Notrufsystem eCall wird ab Ende März 2018 in allen Neuwagen bis 3,5t Pflicht.
Bei einem Verkehrsunfall löst das Fahrzeug dann automatisch Alarm aus und ruft Hilfe. Doch wie funktioniert eCall? Und warum gilt es als umstritten?
Derzeit gibt es in Österreich schon 40.000 Fahrzeuge die mit einem Notrufsystem ausgestattet sind. Die Zahl der Unfalltoten soll um zehn Prozent verringert werden können.
Wie funktioniert das eCall-System?
Bei einem schweren Verkehrsunfall alarmiert eCall über 112 die Notrufzentrale. Das System übermittelt automatisch unter anderm Standortdaten, Unfallzeitpunkt, die Zahl der Insassen und das Fahrzeugmodel (Rettungskarte). Hierfür hat das System eine Mobilfunkeinheit, einen GPS-Empfänger und einen Antennenanschluss.
Wann löst das System aus?
Kommt es zu einem schweren Unfall des Fahrzeuges, etwa zu einem heftigen Aufprall, sendet es automatisch einen Notruf ab - beispielsweise dann, wenn die Airbags auslösen. Damit eCall zum Beispiel nicht bei einem leichten Auffahrunfall beim Parken die Notrufzentrale informiert, ist das System dafür mit verschiedenen Sensoren und Sicherheitstechniken des Fahrzeuges gekoppelt.
Das Notrufsystem kann aber auch manuell ausgelöst werden: Hierzu muss ein SOS Knopf im Auto gedrückt werden. So kann der Verletzte/Erkrankte oder auch der Ersthelfer die Sprachverbindung mit der Notruf-Leitstelle aufbauen.
Kritiker fürchten Datenklau!
Das Daten erst im Moment des schweren Unfall preisgegeben werden, soll verhindern dass Fahrzeuge mit Hilfe von eCall verfolgt werden können oder Daten an Autohändler weitergegen werden.
Warum wird überhaupt so ein Notrufsystem eingeführt?
Ziel ist es, dass dieses System in jeden EU-Land funktioniert und auf der Notfallnummer 112 basiert. Das standardisierte System soll Abläufe sichern, ohne dass Sprachprobleme im Weg sind oder ein Standort nicht ausgemacht werden kann. Durch den sofortigen Alarm und Kenntnis des genauen Unfallort könne die Reaktionszeit der Rettungskräfte um bis zu 50% reduziert werden, sagt die EU-Kommision. Sie verspricht sich durch den Zeitgewinn, dass jedes Jahr bis zu 2500 Leben gerettet werden.
Vorteil für die Feuerwehr in Pfarrkirchen: Wir finden schneller ihr Unfallfahrzeug. Und falls Sie eingeklemmt sind, bekommen wir schon die Rettungskarte zum Fahrzeug mitgeliefert und Wissen somit gleich an welchen Stellen wir schneiden können und wo sich Gefahren befinden.
Fotos
Bildquellen: SOS-Knopf (Spiegel.de), Grafik (oe24.at)